Burgtheaterproduktion mit Dorothee Hartinger
Die Wand von Marlen Haushofer
So, 23.06.2013 11:00 Uhr

Dorothee Hartinger hat die Textfassung für die Bühnen-Adaption von DIE WAND am Wiener Burgtheater selbst erstellt, Regie führte Christian Nickel. Bei der Premiere überzeugte das Projekt dank Hartingers intimem Spiel, der klug gewählten Spielstätte - die Feststiege symbolisiert einerseits die Bergwelt des Romans, andererseits schafft der ungewöhnliche Spielort eine merkwürdige Komplizenschaft zwischen Darstellerin und Publikum - und nicht zuletzt der guten Bühnenfassung. Kurz nach dem Kino-Film von Julian Pölsler mit Martina Gedeck ist also Marlen Haushofers Jahrhundertroman DIE WAND (1963) nun auch am Burgtheater zu sehen. Langanhaltender Applaus bei der Premiere am 6. Dezember!
Kritiken:
„Dorothee Hartinger .....gestaltet den geschickt gerafften Text auf der Burgtheater-Feststiege virtuos, berührend, intensiv und unsentimental als eineinhalbstündige Performance, die keiner Dekoration bedarf. Umso deutlicher kommt der Selbstfindungsprozess einer Frau zum Ausdruck, die einen radikalen Strich unter das Gestern setzt, sich eigenverantwortlich dem Ungewohnten stellt und dabei eine zuvor nie gekannte innere Ausgeglichenheit kennenlernt. Was zählt, ist die Erfüllung der primären Lebensbedürfnisse." Wiener Zeitung, Hilde Haider-Pregler
„Die Schauspielerin hat den Text aus Romanpassagen zusammengesetzt, sie spielt konzentriert, innig verhalten. Bis allein durch ihr Spiel langsam das Wunder geschieht: Die Stiege verblasst, man driftet in eine elementare Welt. ´Etwas Neues wartete hinter den Dingen`, so erlebt es die Erzählerin; und so erleben es im besten Fall die Zuschauer. [...] Die fragile und doch so zähe Hauptfigur wird sehr lebendig - und noch stärker, als sie erfunden wurde. Haushofer ließ sie hoffnungslos ins Leere schreiben, hier spricht sie zum Publikum. [...] Ein stärkendes Ereignis." Die Presse, Anne-Catherine Simon

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