Bei der Vernissage am 26. Juni 2010 hilet Frau NJakopina eine bemerkenswerte Rede, die hier wiedergegeben wird.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste und Freunde dieses Hauses von Schloss Albeck!
Ich möchte mich der Rede von der Frau Dr. Sickl anschliessen und mich im Vorfeld für Ihr Kommen bedanken. Wie ich zur Malerei kam, möchte ich kurz erklären, damit Sie meine Arbeit aus der richtigen Perspektive sehen. Die Wege, die Menschen zur Kunst führen, sind sehr unterschiedlich, genauso wie die Zeitpunkte, zu denen die Kunst in ihr Leben tritt. Man muß oft große Hindernisse bezwingen, ehe man den Sinn erkennt. Wenn sich eine Tür schließt, dann fühlt man sich ausgesperrt und starrt nur auf die verschlossene Tür und sieht nicht, wie sich andere öffnen. Man muß durch die offenen durchfallen, um sie wahrzunehmen.
Bei mir fing das mit einem gesundheitlichem Dillema an, das mich verzweifelt und hilflos machte, bis ich im LKH auf der Schmerzambulanz bei Herrn Prim. Dr. Likar Hilfe fand. Nach schmerzhaften, aber hilfreichen Behandlungen begannen die Therapiearbeiten mit wunderbaren Therapeuten, die mich sehr unterstützten.10 Jahre habe ich mit Keramik gearbeitet in den verschiedensten Techniken und Varianten. Da mir diese Arbeit dann zur Routine wurde, suchte ich neue Herausforderungen und versuchte es mit der Malerei.
Natürlich war das für mich eine ganz neue Welt, die mich faszinierte und mein Leben wieder bunt erstrahlen liess. Meine Motive suche ich überall zusammen, sei es Internet,
Zeitschriften, Werke anderer Künstler, die Natur oder einfach quer durchs Gemüsebeet, eben alles was mich anspricht und mich inspiriert. Nur das Abstrakte ist nicht so meines, bin nach meinem Geschmack eher fürs Gegenständliche und da am liebsten Menschen
und Tiere.
Ich persönlich sehe mich nicht als Künstlerin, sondern eher als begeisterte Handwerkerin. Denn, wo hört Kunst auf und wo beginnt sie? Wenn Sie meine Arbeiten betrachten, lassen Sie mich an Ihrer Resonanz teilhaben. Ich bin offen für Wünsche und Beschwerden und sehe einer ehrlichen Kritik gelassen entgegen, denn nur durch
sie kann man wachsen und sich weiterentwickeln. Außerdem kann man sich gegen Angriffe wehren --- nur gegen Lob ist man machtlos!
Heute bin ich sehr dankbar, dieses wunderbare Hobby geniessen zu dürfen, wieder Lebensqualität zu erleben und glücklich zu sein. Ich gönne mir auch den Luxus und die Freiheit, tun zu dürfen, was ich möchte, zu sagen, was ich denke, und mich in allem so zu entscheiden, daß es meiner Seele gut tut. Für diese Möglichkeit und diese Erkenntnis danke ich meinen Ärzten, meinen Therapeuten, meinen Freunden und ganz besonders meiner Familie, die mich nicht nur stützt, sondern trägt ! Weiters bedanke ich mich bei meinen Sponsoren und bei der Frau Dr. Sickl, die mich zu dieser Ausstellung eingeladen hat. Ich hoffe, das Wichtigste gesagt zu haben und wünsche einen gemütlichen Abend und viel Vergnügen.
Hilde Jakopina
